Fritz Dietrich

Aus Der 2. Weltkrieg im Saarland
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Fritz Dietrich (6. August 1898 in Lafraun bei Bozen; † 22. Oktober 1948 in Landsberg am Lech) war ein österreichischer Chemiker und Physiker sowie nationalsozialistischer Funktionär. Er war während des Zweiten Weltkriegs in leitenden Positionen der SS und Polizei tätig und wurde nach Kriegsende als Kriegsverbrecher hingerichtet. Leben und Wirken

Dietrich war ursprünglich als Chemiker und Physiker ausgebildet. Ab 1930 übernahm er Sonderaufträge für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). 1934 war er maßgeblich an der Vorbereitung eines nationalsozialistischen Putschversuchs in der Steiermark beteiligt. In den Jahren 1935 und 1936 war er in der Reichsleitung der NSDAP tätig, ehe er in den Sicherheitsdienst (SD) unter Heinrich Himmler wechselte.

1941 wurde Dietrich zum SS-Obersturmbannführer befördert. Im September desselben Jahres wurde er zum SS- und Polizeistandortführer im lettischen Libau ernannt, wo er bis November 1943 amtierte. In dieser Funktion war er an der Ermordung von Juden beteiligt, darunter an einem Massaker mit mehreren Tausend Opfern.

Im Mai 1944 wurde Dietrich zum Polizeipräsidenten von Saarbrücken ernannt. Am 31. Juli sowie am 25. August 1944 befahl er die Ermordung von drei gefangengenommenen amerikanischen Fallschirmspringern.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dietrich im Mai 1945 von alliierten Truppen inhaftiert. Im Jahr 1947 wurde er im Rahmen der Dachauer Prozesse zusammen mit Karl Hunsicker und Willi Stemmler wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung erfolgte am 22. Oktober 1948 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg.

Quellen und Literatur

http://www.saarland-biografien.de/frontend/php/ergebnis_detail.php?id=1677 (Aufgerufen am 19.05.2025)