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Aktuelle Version vom 30. September 2025, 21:23 Uhr
Dies ist eine noch unvollständige Transkription des Antwortschreibens der Stadt Saarbrücken (Signatur: D04-003-0018). Offensichtliche Tippfehler wurden korrigiert.
Alt Saarbrücken Malstatt-Rußhütte St. Johann Burbach St. Arnual
Transkription
001
STADT SAARBRÜCKEN
STADTAMT I C 3
Statistisches Amt und Wahlamt
An die
Kommission für Saarländische
Landesgeschichte und Volksforschung
S a a r b r ü c k e n 3
St. Johanner Markt 24
[Stempel]
Kommission für
Saarländische Landesgeschichte
und Volksforschung
Eingang: 29 NOV. l956
FERNRUF NR. 2 13 11
BANKVERBINDUNG DER STADTHAUPTKASSE
SPARKASSE DER STADT SAARBRÜCKEN
SCHECKKONTO NR. 1440
POSTSCHECKKONTO: SAARBRÜCKEN NR.120
POSTSCHLIESSFACH NR. 439‘440
SAARBRÜCKEN, DEN 24. 11. 1956
Betr.: Rundfrage zur Geschichte des Saarlandes im 2. Weltkrieg.
Ich übersende Ihnen hiermit die Antworten der in Ihrer Rundfrage gestellten Fragen, soweit sie von hier aus ermittelt werden konnten . Da Unterlagen zu den Fragen über die militärischen Dinge und Ereignisse weder hier vorliegen noch beschafft werden können , stützen sich die Antworten auf diese, aber auch auf eine Reihe anderer Fragen, nur auf persönliche Auskünfte. Kartenskizzen zu den Fragen 1 bis 3 können mangels Vorhandensein leider nicht zur Verfügung gestellt werden. Sollten sich Rückfragen zu den gegebenen Antworten ergeben, steht das Statistische Amt jederzeit gern zur Verfügung.
I. A
[UNTERSCHRIFT]
(Dr. Köster)
002
Stadt Saarbrücken
Zur Rundfrage der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung über die Schicksale der saarländischen Gemeinden und ihrer Bevölkerung im 2. Weltkrieg.
Militärische Anlagen:
Zur Frage 1:
Alt-Saarbrücken:
a) Lagen innerhalb der Gemarkung Westwallbunker: ja
b) Angabe der Zahl: 61 Westwallbunker und 4 Panzerwerke (Bauzeit 1937-1940)
c) Lageort: Von der Eisenbahnbrücke Metz - Saarbrücken (Achter Brücke) in einer Breite von ungefähr 200 - 400 m bis zur Gemeindegrenze von Alt-Saarbrücken in folgenden Gewannen:
Am Glockenwald, Hospitalfeld, Hinter dem Gottwill, Am Gottwill, Oben am Mockenweiher, Im Ehrental, Auf dem Hahnen, in den Langenäckern, Am Franzenbrunnen und Auf der Haardt.
Malstatt-Rußhütte:
zu a: ja
zu b: 15 Westwallbunker,
zu c: Vom Hafen entlang der Saar bis zur Eisenbahnbrücke Metz-Saarbrücken, ferner in der Breitestr., am Gasweg, im Gleisdreieck, an der Lahn-str., am Friedhof Jenneweg, am Bahnhof Schleifmühle, im Knappenroth, Hubert-Müller-Str. und an der Lebacher Str.
St. Johann:
zu a: ja zu b: 30 Westwallbunker,
zu c: An der Luisenbrücke 1 Kaiser-Friedrich-Brücke, Alte Brücke, Bismarckbrücke, Am Staden, an der Schlageterbrücke und weiter saaraufwärts bis Grenze Brebach. Innerhalb der Stadt an der Mainzer Str., am Helmerswald, am Kaninchenberg, am Römerbrünnchen, am Schwarzenberg, am Turmweg, im Meerwiesertal, auf dem Homburg, sowie am Waldweg vom Homburg zur Universität.
Burbach:
zu a: ja
zu b: 45 Westwallbunker und 1 Panzerwerk zu c: Von der Eisenbahnbrücke Metz - Saarbrücken saarabwärts auf dem Gelände der Burbacher Hütte bis zu Brücke nach Gersweiler, dann weiter abwärts bis zur Stadtgrenze, auf dem Matzenberg, im Füllengarten, zwischen Füllengarten und Pfaffenkopfstr. sowie am Eisenbahndamm nach Von der Heydt.
-2- 003
St. Arnual:
zu a: ja
zu b: 60 Westwallbunker,
zu c: Von der Gemarkungegrenze, (Weg nach Spichern) in einer Breite von ca. 300 bis 400 m bis zur Gemarkungsgrenze von St. Amual bei Güdingen in folgenden Gewannen und Straßen: Auf der Haardt, in den Langäckern, am Petersberg, am kleinen Winterberg, am Tabakeweiher, Im Wendelsbrückchen, am kleinen Hohlweg, Im Fohtal, hinter der Lehmkaul, Im Hartental, In der Acht, auf dem Flugplatz, Ecke Saargemünder- und Gneisenaustr.
Davon waren auf der Hohen Wacht und in der Saargemünder Str. 1 Bunker als Wohnhaus getarnt.
1943 wurden im Stiftswald noch 10, auf dem Sonnenberg noch 3 Bunker gebaut, die in der Gesamtsumme mitenthalten sind.
Zur Frage 2:
Alt-Saarbrücken:
a) Befanden eich innerhalb der Gemarkung Höckerlinien: ja
b) Angabe des Verlaufe: die Höckerlinie war der zur Frage 1 genannten Bunkerlinie vorgelagert.
c) Ungefähre Länge: 1980 m (davon war ein Stück von 160 m als Betonsturzmauer eingebaut) - Bauzeit 1938 - 1940 - .
Malstatt-Rußhütte:
zu a: nein
St. Johann:
zu a: nein
Burbach:
zu a: nein
St. Arnual:
zu a: ja
zu b: die Höckerlinie war der zur Frage 1 genannten Bunkerlinie vorgelagert.
zu c: Ungefähre Länge: 2900 m (davon waren 240 m als Betonsturzmauer im Friedhof St. Arnual eingebaut).
- 3 - 004
Zur Frage 3:
Alt-Saarbrücken:
a) Gab es innerhalb der Gemarkung weitere für den Erdkampf angelegte Befestigungen: ja
b) Wo, welche, wann angelegt: am Fuße der Spicherer Höhe wurde 1944 ein Panzergraben in einer Länge von ca. 900 m ausgehoben.
Laufgräben wurden 1939 als Verbindungsgräben zwischen den einzelnen Bunkern durch die Wehrmacht ausgehoben und 1944 verstärkt.
Panzersperren wurden 1939 in der Gersweiler Str., am Ehrentalweg, in der Metzer Str. u. Am Wege nach Spichern aufgebaut. Im November 1944 wurden noch folgende Panzersperren errichtet: in der Gersweiler Str., Göben-str., Hohenzollenstr., Langemarkstr., Hinter dem Deutschhaus, Metzer-Str. und Spichererbergstr.
An verschiedenen Straßenkreuzungen wurden gleichzeitig Widerstandsnester errichtet.
Drahtverhaue wurden 1939 am Deutschmühlental, an den Saarufern zwischen der Bunker- und Höckerlinie und vor der Höckerlinie in einer Breite von 10 bis 30 m errichtet, 1940 zum Teil entfernt, aber 1944 im Oktober und November nochmals verstärkt errichtet.
Malstatt-Rußhütte:
zu a) ja,
zu b) Panzergräben wurden 1944 im Knappenroth, auf dem Rastpfuhl, hinter dem Rastpfuhl und auf dem obersten Heubügel in einer Länge von ca. 1100 m angelegt.
Der Rastbach wurde im Tal hinter dem Rastpfuhl gestaut und bildete so ein Panzerhindernis.
Laufgräben waren hinter dem Rastpfuhl vor einigen Bunkern ausgehoben
Straßensperren – Schlagbäume – wurden 1939 an der Kaiser-Wilhelm-Brücke und am Ortsausgang von Rußhütte errichtet.
St. Johann:
zu a: ja,
zu b: Straßensperren wurden 1939 an allen Brücken durch Schlagbäume errichtet. Keine Panzergräben.
Laufgräben waren am Homburg, am Hang des Meerwiesertales und im Stadtwald ausgehoben.
1945 wurden in der Dudweiler Str., an der Johannisbrücke, in der Kaiserstr. und in der Reichsstr. Panzersperren aufgeschüttet.
Ecke Bahnhof- und Dudweiler-Str. und am Stadttheater wurden Stützpunkte ausgebaut.
Burbach:
zu a) ja,
zu b) 1944 wurden in der Viktor-Tesch-Allee, hinter dem Holzbein-Dell, auf der Holzborndell, Forschbruch, in den Streuwiesen, im Malhofen, auf der untersten Scheib, im vorderen und hinteren Kesselfeld, im Füllengarten und an der Alsbach Panzergräben in einer Länge von ca. 2300 m angelegt.
Laufgräben waren in den Burbacher Wiesen, auf dem Matzenberg und im Füllengarten von Bunker zu Bunker ausgehoben, und zwar von August 1939 bis 1940 und von Dezember 1944 bis Kriegsende.
Eine Panzersperre war an der Brücke errichtet (Schlagbaum).
Im Dezember 1944 wurden in der Burbacher- und Luisenthaler-Str. Panzersperren ausgehoben und mit Baumstämmen verstärkt.
In den Gebäudetrümmern der Wilhelmstr. und Hochstr. wurden Widerstandsnester errichtet und durch Mauerbuchstücke von Haus zu Haus miteinander verbunden.
St. Arnual:
zu a) ja,
zu b) Im Herbst 1944 wurden zwischen dem Stiftswald und dem Spichererloch, zwischen dem Allmet und dem Stiftswald, sowie auf dem Flugplatz bis zur Saar insgesamt ca. 1900 m Panzergräben ausgehoben. Laufgräben waren am Südhange des Winterberges von Bunker zu Bunker ausgehoben, ebenso zwischen den Bunkern in dem Gelände Tabaksweiher bis zur Saargemünder-Str., die im Dezember 1944 bis zu den Häusern auf dem Wackenberg ausgebaut und mit Stützpunkten verstärkt wurden.
Panzersperren waren an der Saargemünder Str. am Ortsausgang, am Stiftswald im Zuge der Höckerlinie ausgebaut.
Eine Panzerfalle war in der Saargemünder Str. (an der Straße am Gutenbrunnen) im November 1944 errichtet worden, ebenso eine am Römerweg im Zuge der Höckerlinie.
Auch alle Feldwege in dem Gebiet zwischen dem Winterberg und dem Stiftswald (großer Exerzierplatz) waren durch Sperren gesichert, die alle im Herbst 1944 verstärkt worden sind.
Drahtverhaue waren zwischen der Höckerlinie und Bunkerlinie gespannt, ebenso vor der Höckerlinie entlang dem Stiftswald und der Grenze. Ab Dezember 1944 bis März 1945 wurde der Drahtverhau vor den Panzergräben und vor der Höckerlinie verstärkt und Stolperdrähte gespannt.
- 5 - 006
Zur Frage 4:
Alt-Saarbrücken:
a) Gab es innerhalb der Gemarkung bereits vorhandene oder von der Bevölkerung selbst angelegte Schutzunterstände: ja
b) Wo, wieviele, wann angelegt: Bei Kriegsbeginn waren 2 Luftschutzbunker (70er Kaserne, Moltkestr., Deutschherrenstr.) im Bau, die nach der Wiederbesiedlung 1940 von der Zivilbevölkerung als Luftschutzräume benutzt wurden.
In der Forbacher Str. war ein ausgebauter Felsenkeller.
Unter dem Triller wurden verschiedene Felsenkeller miteinander verbunden mit Ein- und Ausgängen in der Vorstadtstr., Metzer-Str. und Schutzbergstr.
In der Talstr. wurden die Felsenkeller der früheren Ledergerberei Zix ausgebaut und durch einen Stollen mit Ein- und Ausgang in der Feldmannstr. verlängert.
Von der Wehrmacht wurden zu dieser Zeit 6 Luftschutzbunker ausgebaut.
Ab August 1940 bis Kriegsende wurden noch weitere Stollenund Luftschutzräume in die Berghänge gebaut und eingerichtet. So am Schanzenberg, am Richtweg, am Deutschhausweg, am Ordenspfad, in der Moltkestr. hinter der Schule, am Ordensgut, in der Dellengartenstr., Schloßstr., Lenzengasse, Talstr., Trillerweg - 2 - , Prinz Friedrich - Karl-Str., Spichererbergstr. - im Rodenhoferdell - Meraner Str., Talstr. (Hofbräuhaus) in der Reppersbergstr. bis unter das Krankenhaus Reppersberg, sowie hinter der früheren Unionsbrauerei in der Talstr.
Außerdem wurden in einzelnen Gebäuden öffentliche Luftschutzbunker eingerichtet. Rettungsstellen waren 2 vorhanden, eine in der Dragonerstr. und eine in der Schule an der Spichererbergstr., diese mit Stollenverbindung zu dem Bunker in der Talstr. (Hofbräuhaus).
Malstatt-Rußhütte:
zu a) ja,
zu b) 1939, 1940, sowie in den Jahren bis 1944 wurden Luftschutzbunker und Stollen gebaut, verbessert und eingerichtet. Eine Anlage war in dem Gebiet vom Gasweg, unter der Bahnlinie Saarbrücken-Burbach hindurch bis zur Parallelstr. und Weidenstr., mit 4 Ein- und Ausgängen. Am Bernberg war eine Stollenanlage mit mehreren Ein- und Ausgängen zur Waldstr. und Rheinstr. Zwischen der Parallelstr. und Lebacher Str. war ein Stollengang mit Ein- und Ausgängen in der Keffenbrinkstr., Schillstr. und Hambacher Str. Der ganze Wohnblock zwischen Leipziger Str., Parallelstr. und Lebacher Str. hatte Zugänge zu dieser Stollenanlage.
- 6 - 007
Eine Stollenanlage war zwischen Rheinstr. unter dem Jenneweg hindurch mit Anschluß zum Josef-Wagner-Platz, (3 große Luftschutzräume) die Ein- und Ausgänge nach mehreren Straßen hatte.
Vor dem Bahnhof Schleifmühle war eine Anlage für die Werksangehörigen der Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer.
Ein Stollengang war in der unteren Lebacher Str.
Kleinere Stollen befanden sich: am Rotenbüsch, Kanzemerweg, an der Rußhütterstr., Amselstr. und am Torhaus.
Je eine Anlage war im Schönental, am Ludwigsberg, in der Triererstr. zwischen den beiden Eisenbahnbrücken.
Eine große Luftschutzanlage wurde unter dem Kirchberg mit mehreren Ein- und Ausgängen gebaut.
Auf der Rußhütte waren an der Kirche, an der Schule und in dem Bahndamm Stollen eingebaut. Ebenso am Emmersberg mit Eingang Fischbachstr. Auch im Wald zwischen Rußhütte und Grühlingstr. waren 2 Stollen. Am Rodenhof hinter der Ottweiler Str. waren mehrere Stollen ausgebaut. Weitere 2 Stollen waren am Hang zum Rodenhof, hinter der Eisenbahnwerkstätte mit Ausgängen zur Hagenbeckstr. Im Bahndamm hinter der Lützelbachstr., zwischen Offenberg- und Kalkoffenstr., war je ein Stollen eingerichtet.
Insgesamt waren über 30 Luftschutzstollen in diesem Stadtteil.
In dem mittleren Stadtteil waren mehrere öffentliche Luftschutzräume eingerichtet worden.
In der Breitestr., neben der Pestalozzischule, wurde ein Hochbunker errichtet.
St. Johann:
zu a) ja
zu b) Nach der Wiederbesiedlung wurden im gesamten Gebiet Stollen und Felsenkeller als Luftschutzräume ausgebaut.
Der Saarstollen am Hauptnahnhof wurde bis zum Güterbahnhof durchgeführt und mit mehreren Ein- und Ausgängen zu den Bahnsteigen versehen.
Unter dem Bahndamm hinter der Ursulinenschule war ein großer Luftschutzraum mit Eingang von der Ursulinenstr. her.
Unter dem Mügelsberg waren mehrere große Stollen ausgebaut mit Eingängen in der Dudweiler-Str., Brauerstr., Kantstr. Schumannstr. und neben der Michaelskirche.
In der Schützenstr. waren mehrere Felsenkeller als Luftschutzräume ausgebaut.
Die Felsenkeller der früheren Unionbrauerei (Malzfabrik) wurden ausgebaut und eingerichtet.
Am Hang des Neugrabenweges zum Meerwiesertal wurde ein Stollengang mit Luftschutzkammern ausgebaut.
Weitere Stollen mit Luftschutzkammern: in der Dudweiler-Land-Str., in der Nähe der Homburgtreppe gegenüber dem Güterbahnhof, in der Scheidter Str., unter dem st. Joahnner Friedhof parallel zur Tannenbergstr. bis Willi-Graf-Str., am Hügel und am Kohlweg. Diese Stollen waren mit mehreren Ein- und Ausgängen versehen.
Am Rotenbühlerweg in Richtung zum Hufschlagweg baute die Wehrmacht eine große Luftschutzanlage, die auch der Bevölkerung zur Verfügung stand.
- 7 - 008
Je ein Luftschutzstollen war in der Thüringerstr. unter dem Bahndamm am Kaninchenbergweg und am Akazienweg.
Splitterschutzgräben waren am Befreiungsfeld, vor der Ulanenkaserne, am Römerkastell in der Nähe der Großmarkthalle, mit Anschluß an einen Bunker.
Außerdem stand in der Mainzer-Str, ein großer Schutzbunker (Polizeibunker).
Ecke Sulzbach- und Richard-Wagner-Str. und in der Schmollerstr. wurde je ein Hochbunker mit 3 Stockwerken für die Zivilbevölkerung gebaut. In dem zur Stadt gehörigen Gebiet von Jägersfreude war unter dem Kirchberg eine Luftschutzanlage mit Kammern gebaut worden. Im Stadtgebiet wurden in den folgenden Straßen öffentliche Luftschutzräume eingerichtet: Kaiserstr., Ecke Johannis- und Cecilienstrstr., Ecke Bahnhof- und Betzenstr., Rathaus, Oberrealschule am Landwehrplatz, Gerberschule am Gerberplatz, Katholisch-Kirch-Str., Großherzog-Friedrich-Str., Wuhlandstr., Ecke Mainzer- und Arndstr., zwischen Lessing- und Hellwigstr. und am Staden, Ecke Lessingstr.
Insgesamt waren in diesem Stadtteile über 25 Luftschutzbunker und Stollen, 2 Hochbunker, 1 Polizeiluftschutzbunker und 14 öffentliche Luftschutzräume.
Von Dezember 1944 bis Mai 1945 war in der Brauerei Bruch, Saarbrücken, Scheidter Str. eine Rettungsstelle mit Sanitätsraum von der Luftschutzpolizei eingerichtet.
Burbach:
zu a) ja,
zu b) In diesem Stadtteil wurden die Luftschutzanlagen von der Luftschutzpolizei und der Bevölkerung gebaut. Die Burbacher Hütte hatte für ihre Werksangehörigen Hochbunker und Splittergräben auf ihrem Werksgelände selbst errichtet.
Auf dem Burbacher Markt wurde 1940 ein Hochbunker gebaut.
Eine große Stollenanlage mit Luftschutzkammern war in dem Gebiet vom Bahnhof Burbach unter der Bahn hindurch bis zu der Von der Heydt-Str. und dem alten Schlachthof. Weitere Stollengänge waren in folgenden Straßen: Am Krenzelsberg, Margaretenstr., Wilhelmstr., Bergstr. und Völklinger Str. Ein Felsenkeller war in dem Gebiet Bergstr. bis Völklinger Str. und Fenner Str.
Stollengänge waren: Im Mahlhofen bis zum Verbindungsweg zum Weiherbach, von der Langfuhrstr. unter der Grüneichstr. hindurch bis zum Weiherbach, im Hang zum Weiherbach, von Viktor-Tesch-Allee bis zur Grüneichstr., von der Langfuhrstr. bis Flammstr. und Hubert-Müller-Str., von der Gravelotte-Str. bis nördlich vom Waldfriedhof in die Hubert-Müller-Str.
Im Staatswald in der Nähe des Wasemplatzes war ein großer Wehrmachtsstollen eingebaut.
Splittergräben zum Schutze der Bevölkerung waren am Rothenbüsch und am Trarbacher Platz.
In mehreren Straßen waren Kellerräume zu öffentlichen Luftschutzräumen ausgebaut und eingerichtet worden. Im Krankenhaus Rastpfuhl war ebenfalls ein öffentlicher Luftschutzraum eingerichtet. In Burbach waren mindestens 23 Luftschutzstollen, ein Wehrmachtsstollen und 7 öffentliche Luftschutzräume in Häusern eingerichtet.
- 8 - 009
St. Arnual:
zu a) ja,
zu b) Bis August 1940 wurden von der Wehrmacht 6 Felsenkeller als Luftschutzräume ausgebaut. Dieselben befanden sich in der Schenkelbergstr. am Nordhang des Winterberges, in der Saargemünder Str. unter dem Schenkelberg in der Nähe des evang. Gemeindehauses, Ecke Feld- und Saargemünder Str., in der Saargemünder Str. unter dem Wackenberg, im Kasental am Osthang des Winterberges, in der Winterbergstr. unter dem Winterberghang.
Folgende Stollen und Luftschutzräume wurden von der Luftschutzbehörde bis 1944 zusätzlich noch ausgebaut und eingerichtet: Winbergweg, Petersbergstr., Behringstr., Virchowstr., Quienstr., Julius-Kiefer-Str., Rubensstr., Bruchstr., Ecke Schenkelberg- und Robert-Koch-Str. Auf dem Sonnenberg wurde für die Heilstätte ein großer Luftschutzstollen mit Luftschutzkammern errichtet. Im Tiefental und auf der Schönbach wurde je ein Stollen mit mehreren Ein- und Ausgängen gebaut.
Zur Frage 5
Alt-Saarbrücken
a) Gab es innerhalb der Gemarkung Minenfelder: ja
b) Angabe der Lage, der Ausdehnung und der Zeit der Verminung:
Bei Beginn des Krieges wurde das Deutschmühlental, die Höckerlinie und die Fläche zwischen der Bunker- und Höckerlinie der ganzen Länge nach vermint. Auch im Stadtwald wurden Minenfelder verlegt.
Nach der Wiederbesiedlung der Stadt 1940 wurden die Minenfelder mit Ausnahme einzelner Bunker, die durch Minenfelder weiter gesichert wurden, geräumt.
Ende 1944 wurden wieder neue Minenfelder in der Bunkerlinie, der Höckerlinie und größerer Flächen im Vorfeld bis zur Gemarkungsgrenze nach Lothringen, einschl. Hauptfriedhof, Habsterdick und Stadtwald verlegt.
Diese Felder wurden nach dem Kriege nach und nach geräumt.
Malstatt-Rußhütte:
zu a) ja,
zu b) Nur an den Bunkern an der Saar und am Saarufer entlang des Bahndammes waren kleine Minenfelder angelegt.
St. Johann:
zu a) nein,
zu b) Minenfelder waren keine angelegt, nur kleinere Gelände um die Wehrmachtsbunker an der Saar und Teile der Uferböschung waren leicht vermint.
Burbach: nein
- 9 - 010
St. Arnual:
zu a) ja
zu b) Im August 1939 wurden vor der Höckerlinie, in der Höckerlinie und zwischen Bunker- und Höckerlinie größere Minenfelder vom Pionier-Battl. 73 verlegt.
Im Stiftswald befand sich ebenfalls ein breiter Minengürtel. Nur einzelne Bunker hatten Minenschutzstreifen zur Sicherung. Diese Felder wurden 1940 wieder geräumt, aber im Dezember 1944 bis Kriegsende wieder ausgelegt und teilweise noch erheblich verstärkt.
Neue Minensperren wurden an den Hängen des Petersberges und des kleinen Winterberges bis zum Stiftswald angelegt, ebenso auf den Wiesen und Feldern bis zur Saar.
Zur Frage 6
Alt-Saarbrücken:
Befand sich innerhalb der Gemarkung ein Flugplatz: nein
Malstatt-Rußhütte: nein
St. Johann: nein
Burbach: nein
St. Arnual:
zu a) ja
zu b) Der schon im 1. Weltkrieg benutzte Flugplatz St. Arnual diente auch im 2. Weltkrieg zeitweise militärischen Aufgaben.
Zur Frage 7
Alt-Saarbrücken:
a) Befanden sich innerhalb der Gemarkung Stellungen der Flak oder sonstiger Luftabwehrverbände: ja
b) Angabe des Ortes und Art der Waffen:
Im August 1940 wurden auf dem kleinen Exerzierplatz 2 Flakbatterien bestehend aus 6 Geschützen, 8,8 cm und 2 Vierlingsflak eingerichtetr. Die Stellung wurde nach der Räumung der Stadt 1944 ebenfalls geräumt und die Batterien zur Bodenabwehr eingerichtet.
Malstatt-Rußhütte:
zu a) ja
zu b) Zwischen der Wald- und der Rheinstr., auf dem Gewann "in der Kühunner", war eine Flakstellung mit 3 Geschützen - 8,8 cm - und ein Vierlings-Flakgeschütz in Stellung.
Auf den Gewannen hinter dem Hauptbahnhof: auf dem Rackelsberg, der Grabelwald und hinter dem Grabelwald war eine Scheinwerferbatterie eingebaut.
Als Eisenbahnflak waren 2 Vierlingsflak im Verkehr zwischen Güterbahnhof Saarbrücken und Burbach eingesetzt.
- 10 - 011
St. Johann:
zu a) ja
zu b) Zwischen Friedhof und Kieselhumes war auf dem Steinhügel eine Flakstellung mit 3 - 8,8 cm - Geschützen und einem Vierlingsgeschütz eingebaut.
Burbach:
zu a) ja
zu b) Im Fullengarten waren eine Flakbatterie mit 3 bis 6 Geschützen -8,8 cm- und 2 Vierlingsflak in Stellung.
St. Arnual:
zu a) ja
zu b) Auf dem Winterberg wurde im Jahre 1940 eine Flakbatterie mit 3 bis 6 Geschützen - 8,8 cm - und 2 Drillingsgeschützen„Andere“ befindet sich nicht in der Liste (Vierlingsflak, 88mm Geschütz, Scheinwerferbatterie, Eisenbahnflak) zulässiger Werte für das Attribut „07 FLAK Art“. eingebaut. Dieselbe war bis Kriegsende dort in Stellung.
Zur Frage 8:
Alt-Saarbrücken:
Befanden sich in dem Luftraum über der Gemarkung Ballonsperren: nein
Malstatt-Rußhütte: nein
St. Johann: nein
Burbach: nein
St. Arnual: nein
Zur Frage 9
Alt-Saarbrücken:
Befanden sich innerhalb der Gemarkung Abschußplätze von V1 oder V2 - Geschossen: nein
Malstatt-Rußhütte: nein
St. Johann: nein
Burbach: nein
St. Arnual: nein
Zur Frage 10
Alt-Saarbrücken:
Befanden sich in der Gemarkung größere Munitionslager: nein
Malstatt-Rußhütte: nein
St. Johann: nein
Burbach: nein
St. Arnual: nein
- 11 - 012
Zur Frage 11:
Alt-Saarbrücken:
Befanden sich innerhalb der Gemarkung Stellungen von Fernkampfbatterien oder Eisenbahngeschützen: nein„nein“ befindet sich nicht in der Liste (Fernkampfbatterie, Eisenbahngeschütz) zulässiger Werte für das Attribut „11 Artilleriestellung Vorhanden“.
Malstatt-Rußhütte: nein„nein“ befindet sich nicht in der Liste (Fernkampfbatterie, Eisenbahngeschütz) zulässiger Werte für das Attribut „11 Artilleriestellung Vorhanden“.
St. Johann: ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (Fernkampfbatterie, Eisenbahngeschütz) zulässiger Werte für das Attribut „11 Artilleriestellung Vorhanden“.,
Im Mai 1944 war für einige Tage auf dem Güterbahnhof ein Eisenbahngeschütz in Stellung.
Burbach: nein„nein“ befindet sich nicht in der Liste (Fernkampfbatterie, Eisenbahngeschütz) zulässiger Werte für das Attribut „11 Artilleriestellung Vorhanden“.
St. Arnual: nein„nein“ befindet sich nicht in der Liste (Fernkampfbatterie, Eisenbahngeschütz) zulässiger Werte für das Attribut „11 Artilleriestellung Vorhanden“.
Zur Frage 12:
Alt-Saarbrücken:
War die Gemeinde zu Beginn des Krieges Truppenstandort: nein
Malstatt-Rußhütte: nein
St. Joahnn: ja
Burbach: nein
St. Arnual: nein
Zur Frage 13
Alt-Saarbrücken:
Befanden sich innerhalb der Gemarkung irgendwelche anderen militärischen Anlagen: nein
Malstatt-Rußhütte:
Im Staatswald (Rußhütter Wald) waren Geschützstellungen für 15 cm Geschütze ausgebaut und bis Mai 1940 auch einige Geschütze in Stellung.
St. Johann:
Im Stadtwald wurden 1944 mehrere Batterien Feldgeschütze verschiedener Kaliber eingebaut, und zwar am Stuhlsatzenhausweg, Hufschlagweg, am Römerbrünnchen u. am Turmweg.
Burbach:
Im Staatswald befand sich vom Dezember 1944 bis Kriegsende eine Artilleriefeuerstellung (Bestückung unbekannt).
St. Arnual: nein
- 12 - 013
Erdkampf:
Zur Frage 14:
a) ja
b) ja
Zur Frage 15:
Artillerieduelle. (Soweit festgestellt werden konnte, fanden bereits im Dezember 1944 Erdkämpfe im Umkreis von 50 km statt, während sich im Laufe des Monats Januar 1945 solche im Umkreis von 20 km abspielten).
Zur Frage 16:
Nur ein Teil der Stellungen war besetzt.
Zur Frage 17:
Nach Kriegsbeginn legten die Franzosen unterhalb des Spichererberges Schützengräben an, die auch von ihnen einige Wochen besetzt waren.
Zur Frage 18:
nein
Zur Frage 19:
Die wenigen in der Stadt zurückgebliebenen Personen, (techn. Nothilfe und Notbelegschaften der Versorgungsbetriebe) waren in Stollen und Bunkern untergebracht und wurden von der Wehrmacht verpflegt.
Zur Frage 20:
ja, 1944 u. 1945
Zur Frage 21:
In der Nacht vom 19. zum 20. März 1945 zogen Wehrmacht und Partei ab. Befehlshaber für den Abschnitt war General von der Mühlen, Stadtkommandant der SS-Führer und Polizeipräsident Dietrich.
Zur Frage 22:
Hauptsächlich Richtung Pfalz (Neustadt)
Zur Frage 23:
Am 20. März 1945, nachmittags, fuhren amerikanische Truppen ein. Stadtkommandant und Höchstkommandierender war Oberst Louis G. Kelly, sein Stellvertreter Hauptmann Harris.
Zur Frage 24:
Forbach,
Zur Frage 25:
nein
Zur Frage 26:
nein
Zur Frage 27:
a) Waldfriedhof Burbach, Friedhöfe St. Arnual und St.Johann (auf dem Hauptfriedhof nur Soldaten, die durch Fliegerangriffe ums Leben kamen).
b) Hauptfriedhof
c) Auf einem besonderen Feld des Hauptfriedhofes.
In der Gemeinde bestehen keine Gefallenenfriedhöfe.
(Ein Ehrenfriedhof für gefallene deutsche Soldaten befindet eich auf französischem Gebiet auf dem Spichererberg, der aber von der Stadt Saarbrücken betreut wird).
- 13 - 014
Luftkampf:
Zur Frage 28:
Datum des Angriffs Betroffene Gebäude insgesamt (ohne leichte Glas- und Dachschäden Total-beschädigt Schwer-beschädigt Leicht-beschädigt zusammen
+) Festgestellte Nachtangriffe. x) Geschätzte Zahlen.
Zur Frage 29:
Im September 1939.
Zur Frage 30:
ja, hauptsächlich 1944
Zur Frage 31: ja, 1944 stürzten in Saarbrücken 3 alliierte„alliierte“ befindet sich nicht in der Liste (Deutsche, Alliierte) zulässiger Werte für das Attribut „31 Flugzeug Absturz Seite“. Flugzeuge ab. (Am Staden, Leipziger Str. und Deutschmühlental)
Zur Frage 32: Von den Luftangriffen wurden die Industrie- und Bahnhofsanlagen und die Bevölkerung gleicherweise betroffen.
Zur Frage 33: Nicht bekannt.
- 14 - 015
Einquartierungen:
Zur Frage 34: Bis zur Räumung der Stadt am 19.3.1945. Welche? Unbekannt.
Zur Frage 35: ja, nähere Angaben können nicht gemacht werden.
Zur Frage 36: ja
(Einzelheiten über Stärke, Bewaffnung usw. waren nicht festzustellen).
Zur Frage 37: Die am 20. März 1945 eingezogenen amerikanischen Truppen zogen am 10. Juli 1945 wieder ab.
Statt dessen zogen französische Truppen am selben Tage in die Staut ein.
Seitdem gehörte das Saargebiet zum französischen Besatzungsgebiet.
Kriegsschäden und Kriegeverluste der Gemeinde und ihrer Bevölkerung:
Zur Frage 38: Hierüber sind keinerlei Unterlagen vorhanden.
Zur Frage 39: Kann nicht angegeben werden, da Unterlagen fehlen.
Zur Frage 41: Auskünfte irgend einer Art über Einberufung oder Kriegsdienstverpflichtungen waren bei keiner Dienststelle zu erhalten.
Zur Frage 43: Unbekannt.
Zu den Fragen 40, 42, 44 und 45:
Die Zahl der unmittelbaren Kriegsverluste der Stadt Saarbrücken nimmt heute noch laufend zu, so daß noch keine endgültigen Zahlen angegeben werden können. Zu den unmittelbaren Kriegsverlusten muß man die Zahl der für tot erklärten Personen hinzurechnen, da es eich hierbei nicht nur um Soldaten handelt, sondern auch um Zivilpersonen, die insbesondere bei Fliegerangriffen in anderen Städten ums Leben gekommen sind.
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Die Kriegsverluste der Stadt Saarbrücken nach dem Todesjahr (Stand am 1. November 1956)
Jahr | Gefallene und verstorbene Soldaten | Verstorbene Kriegsgefangene | Toterklärte Personen | Fliegeropfer | zusammen |
1939 | 22 | - | 11 | - | 33 |
1940 | 121 | - | 1 | - | 122 |
1941 | 464 | - | 11 | - | 475 |
1942 | 656 | 3 | 48 | 148 | 855 |
1943 | 730 | 10 | 106 | 3 | 849 |
1944 | 1137 | 31 | 211 | 639 | 2018 |
1945 | 497 | 78 | 162 | 9 | 746 |
+)nach 1945 | 8 | 65 | 14 | - | 87 |
Zusammen: | 3635 | 187 | 564 | 799 | 5785 |
+) Bei den 8 gefallenen Soldaten nach 1945 handelt es sich um Indochinakämpfer.
Zur Frage 46: Keine Unterlagen vorhanden.
Zur Frage 47: Bereits unter Frage 28 berichtet.
Zur Frage 48: Nicht bekannt.
Zur Frage 49:
a) unbekannt
b) Alle Brücken über die Saar und fast alle Eisenbahnüberführungen wurden gesprengt.
Zur Frage 50:
Von den die Stadt Saarbrücken umgebenden Waldungen wurden der Stiftswald St. Arnual und der Stadtwald St. Johann am meisten durch Kriegshandlungen betroffen. Die Beschädigungen im Stiftswald stammen in der Hauptsache aus der 1. Zeit des 2. Weltkrieges, als sich deutsche und französische Truppen im Stiftswald St. Arnual gegenüber lagen. Die Schäden im Stiftswald bestehen daher in der Hauptsache aus Splittereinschlägen der Artillerie und aus Kugeleinschlägen von Gewehren und Maschinengewehren. Sie waren sehr groß, sind aber zum größten Teil durch forstliche Maßnahmen behoben worden. Die Stiftsverwaltung bat beträchtliche Wertverluste durch den Ausfall an Nutzholz und durch den vorzeitigen Aushieb des Nutzholzes. Die im weiteren Verlauf des Krieges dort entstandenen Schäden fallen demgegenüber kaum ins Gewicht.
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Zur Frage 50:
Die Schäden im Stadtwald St. Johann stammen im wesentlichen aus den Bombenangriffen, die auf Saarbrücken erfolgten. In den 1. Kriegsmonaten wurde der Schwarzenbergturm von französischer Artillerie beschossen. Aus dieser Zeit stammen die Splitterschäden um den Schwarzenbergturm, die aber verglichen, mit den Schäden der Bombenangriffe 1942 - 1945 nichts bedeuten. Bei den Bombenangriffen wurde der Stadtwald hauptsächlich in der Nähe des Güterbahnhofs und des Schwarzenbergturmes intensiv getroffen. Die Angriffe erfolgten aus der Richtung Forbach und wurden vielfach über das Ziel (Stadt Saarbrücken) hinausgetragen. Die von Frankreich einzusehenden Waldränder sind in einem geringeren Ausmaß durch Artilleriefeuer auch beschädigt worden.
Von den übrigen die Stadt umgebenden Wälder ist der Stadtwald Alt-Saarbrücken wegen seiner Nähe zu den Eisenbahnstrecken und der Burbacher Hütte am nächsten getroffen worden. Es handelt sich hier um Bombenschäden, die aber bei weitem nicht an die Schäden im Stadtwald St. Johann und Stiftswald St.Arnual heranreichen.
Die weiter um die Stadt herumliegenden Staatswälder in der Nähe von Burbach, Rastpfuhl, Rußhütte und Rodenhof sind durch die Kriegsereignisse weniger getroffen worden. Wenn überhaupt, dann handelt es sich nur um vereinzelte Bombenabwürfe.
Schicksale der Bevölkerung während der Evakuierung.
Zur Frage 51:
a) Anfang September 1939 bis Juli 1940 (Die Wiederbesiedelung galt mit dem 1. November 1940 als abgeschlossen).
zu b) 6. 12. 1944 bis Ende März 1945.
Zur Frage 52:
zu a) Räume Kassel, Hannover und Thüringen.
zu b) Bayern und Oberfranken.
Zur Frage 53:
zu a u. b) Anordnung.
Zur Frage 54:
zu a) Einige tausend Männer als Notbelegschaften, die in Versorgungsbetrieben (Gas-, Wasser- und Stromversorgung) und in kriegswichtigen Unternehmen (Westwallbau) eingesetzt waren.
zu b) Die Gas-, Wasser und Stromversorgung wurde von einer kleinen Notbelegschaft soweit als möglich aufrechterhalten.
Zur Frage 55:
zu a) Für die Versorgung der Notbelegschaften waren die nötigen Handwerksbetriebe (Bäckereien, Metzgereien) mit dem entsprechenden Personal in Saarbrücken tätig.
zu b) Nein.
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Zur Frage 56:
zu a, b und c) können keine Angaben gemacht werden.
Zur Frage 57: Ja. auch hinsichtlich der Seelsorge.
Zur Frage 58: 1939/1940 ja, 1944/45 war die Sicherung nicht überall ausreichend.
Zur Frage 59: Der gesamte Groß-Viehbestand wurde 1939 unmittelbar nach der Evakuierung der Bevölkerung von der Wehrmacht in rückwärtige Sammellager abtransportiert.
Zur Frage 60: Ausländer waren während des Krieges in der Industrie beschäftigt, sie waren in Lagern zusammengefasst. Die durchschnittliche Belegziffer der einzelnen Lager ist nicht bekannt. Ein Konzentrationslager war an der Metzer Str. 1943 errichtet worden. Die durchschnittliche Anzahl der Häftlinge ist ebenfalls nicht bekannt.
Zur Frage 61: Anlässlich der Volkszählung im Jahre 1946 wurde die Bevölkerung nach ihrem Wohnsitz am 1.9.1939 befragt. Daraus geht hervor, daß in Saarbrücken am 29.10.1946 insgesamt 264 Personen wohnhaft waren, deren Wohnsitz am l.9.1939 in ehemals deutschen Gebieten östlich der Oder/Neiße-Linie lag. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß es sich bei diesen Personen um Flüchtlinge handelt, dieser Fall wird nur teilweise zutreffen.
Über die genaue Zahl der Flüchtlinge liegen bei den hiesigen Meldeämtern keine Unterlagen vor, da es im Saarland keine besonderen Flüchtlingsausweise gibt wie z.B. im Bundesgebiet und demzufolge auch darüber keine Angaben der Meldebehörde festgehalten werden. Da die Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit bisher noch als Ausländer bei der Ausländerkartei des Ministeriums des lnnern erfaßt wurden, konnten von dort Angaben ermittelt werden. Nach den letzten vorliegenden Ergebnissen vom 31. Dez. 1955 betrug die Zahl der deutschen Ostflüchtlinge mit Wohnort Saarbrücken 211 Personen. Es muß jedoch darauf aufmerksam gemacht werden, daß der Begriff Flüchtling nach der offiziellen saarländischen Definition nicht mit der des Bundesgebietes identisch ist, wo zwischen Heimatvertriebenen und Zugewanderten unterschieden wird.
Zur Frage 62: Nach den Ergebnissen der Volkszählung waren von der Gesamtzahl der Ausländer am 14. November 1951:
1304 Franzosen und
280 andere Ausländer
erst nach dem Krieg nach Saarbrücken zugezogen.
Zur Frage 63: Wesens- und Strukturänderungen durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen sind für die Stadt Saarbrücken bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt zweifelsohne eingetreten. Die Erfassung dieses Strukturwandels bedarf jedoch einer Sonderuntersuchtung, die sich auf entsprechende Unterlagen stützen muß wie einen ziemlichen Zeitaufwand beanspruchen dürfte um gut fundierte Ergebnisse zu liefern. Dabei ist zu berücksichtigen
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daß nicht nur das äußerliche Bild der Stadt sondern auch das innere Gefüge der Bevölkerung und Wirtschaft in den vergangenen 10 Jahren beachtliche Veränderungen erfahren hat. Der Wandel des Stadtbildes wird gekennzeichnet durch den Wiederaufbau der Innenstadt, Bau von Wohnungssiedlungen, Brücken, Kirchen, Schulen, staatlichen und industriellen Großbauten usw. In der Bevölkerung selbst haben die Kriegsverluste Veränderungen der Struktur hervorgerufen, die sich insbesondere durch einen geänderten Altersaufbau (Überalterung), einen Wandel in der Gliederung nach dem Familienstand und in der beruflichen Zusammensetzung ausdrücken. Ebenso haben Wandlungen in der wirtschaftlichen Struktur durch Abwanderung von Betrieben und Neuansiedlung von Gewerbezweigen stattgefunden. Nicht zuletzt sind auch durch die politischen Ereignisse der Nachkriegsjahre in der staatlichen Verwaltung Änderungen eingetreten, die sich in Saarbrücken als Landeshauptstadt auch rein äußerlich bemerkbar machen und auch von den Vorkriegsverhältnissen unterscheiden. Außerdem weist Saarbrücken noch Bezirke auf, in denen die Schäden durch die Bombenangriffe noch nicht beseitigt sind. Dies drückt sich auch in der Bevölkerungszahl., die 1939 rund 131.000 Einwohner betrug und sich heute auf 123.500 Einwohner beläuft, aus, wobei insbesondere die Stadtteile Alt-Saarbücken und Malstatt-Rußhütte die größten Verluste aufweisen. Diese kurzen Bemerkungen mögen lediglich als Hinweis dienen und können eine umfassende Untersuchung des Strukturwandels nicht ersetzen.
Zur Frage 64: Keine Aufzeichnungen, jedoch Bildmaterial, über das das städt. Verkehrs- und Presseamt verfügt. Die Archive verschiedener Zeitungen, insbesondere dasjenige der Saarbrücker Zeitung, dürften entsprechendes Material. beisteuern können.
Zur Frage 65: Statistisches Amt und Wahlamt der Stadt Saarbrücken.